Editorial (PDF 1,4 MB)
Alexander Böhnke
Handarbeit
Figuren der Schrift in SE7EN (S. 8-18). (PDF 570 kB)
Britta Hartmann
„Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle?“
Zuschaueradressierung und Reflexivität am Filmanfang
(S. 19-38).
(PDF 74 kB)
Henry M. Taylor
Memento mori
Der Anfang im biographischen Spielfilm
(S. 39-51). (PDF 563 kB)
Olivier Zobrist
„Quel
début!“
Beobachtungen an Filmanfängen der Tradition de la Qualité
(S. 52-67).
(PDF 367 kB)
Vinzenz Hediger
„Putting Spectators in a Receptive Mood“
Szenische Prologe im amerikanischen Stummfilmkino
(S. 68-87).
(PDF 944 kB)
Jörg Schweinitz
Die rauchende
Wanda
Visuelle Prologe im frühen Spielfilm
(S. 103-118). (PDF 1 MB)
Frank Kessler
Was kommt zuerst?
Strategien des Anfangs im frühen nonfiction-Film
(S. 88-102). (PDF 529 kB)
Alexandra Schneider
Die
Ankunft von Tante Erica
Wie Familienfilme aus den dreißiger Jahren anfangen
(S. 119-129). (PDF 174 kB)
Ruggero Eugeni
Die Festlegung des filmischen Rhythmus
Über Anfang und Ende von Pinocchio
(S. 130-140). (PDF 174 kB)
Fritz Lang
Und wenn
sie nicht gestorben sind…
(S. 141-148). (PDF 693 kB)
Christine N. Brinckmann
Ein blinder
Fleck und weitere Probleme:
Gedanken zu Richard Neuperts „virtueller“ Kategorie filmischer Enden
(S. 149-154). (PDF 161 kB)
Thomas Christen
Mehr als ein
Ende
Wie Filme zu verschiedenen Schlüssen kommen
(S. 155-168). (PDF 1,3 MB)
Laurence Moinereau
Der Nachspann: Strategien der Trauer
(S. 169-181.) (PDF 1 MB)
Michael Schaudig
Das Ende vom
„Ende“
Nachruf auf eine filmische Konvention
(S. 182-194). (PDF 1,5 MB)
Editorial [Auszug]
Fin d’un début – Ende eines Anfangs: Das Titelbild dieser Ausgabe von
Montage/AV – die Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation,
die Filmanfängen und -enden gewidmet ist, haben wir Jean Luc Godard „La
chinoise“ von 1967 entnommen. Ein Zwischentitel, eingeschnitten nicht etwa
nach einigen Minuten, sondern am Schluss, wo er in doppelsinniger Orientierung
vom Ende der maoistischen Studentenrevolte kündet und zugleich vom Ende
des Films. Godard reklamiert damit nichts weniger als ein anderes Kino, ein
Kino, das mit den tradierten Filmdramaturgien bricht, Filme, die kein Happy
End aufweisen, deren Ausgang nicht bereits bekannt ist, die das Experiment wagen
– Ende offen. Jeder Film ein Anfang, ein Terrain, das es forschend zu erkunden
gilt. Alles ist möglich, bis …
… zum Ende: In seinem berühmten Essay „En sortant du
cinéma“
(1975, deutsch 1976 in „Filmkritik“) beschreibt Roland Barthes den
Moment der Verstörung, wenn nach der Vorstellung die Lichter im Saal wieder
angehen und die Zuschauer, noch ganz unter der Wirkung des Films und dem Dunkel
im Kino, zurück auf die Straße treten. Dem Erwachen aus einer Hypnose
gleich streift man die filmische Illusion ab und findet sich wieder ein in den
Rhythmus der Alltagswelt. Das Ende des Films: nicht nur Schwelle zwischen Fiktion
und Nicht-Fiktion, sondern zugleich zwischen unterschiedlich empfundenen Erfahrungswelten.