Queerfeministische Perspektiven
Medien arbeiten mit daran, wie in Gesellschaften bestimmte Gruppen repräsentiert und diskutiert werden, ob sie gehört und erfahren werden können, unter welchen Bedingungen sie agieren und wie sie zirkulieren. Patriarchale Macht bewirkt, dass queerfeministische Perspektiven überall auf der Welt zurückgedrängt werden – im Alltag und an der Universität. Eine kritische Film- und Medienwissenschaft heute ist somit nicht denkbar ohne queerfeministische Interventionen. Mit der Reihe «Queerfeministische Perspektiven» knüpfen wir an die Geschichte queerer und feministischer Film- und Medientheorien an und möchten diese zugleich in ihren aktuellen medialen, sozialen, politischen und intersektionalen Konstellationen weiterdenken.
Konkret wünschen wir uns Texte,
- die gesellschaftliche und mediale Machtmechanismen, Repräsentationsformen und Denkweisen wie Heteronormativität und Binärgeschlechtlichkeit, Diskurse von Universalismus und Essentialismus kritisch befragen und dekonstruieren;
- die strukturelle Ausschlussmechanismen mit und in Medienkonstellationen und audiovisuellen Kulturen benennen und analysieren – und zwar im Hinblick auf konkrete Phänomene und Gegenstände sowie die sie begleitenden wissenschaftlichen Diskurse, Theorien, Begriffe und Methoden;
- die Marginalisierungen von Geschlecht in audiovisuellen Formationen (Film, Fernsehen, digitalen und sozialen Medien und Kunst) sowie in der politischen und aktivistischen Nutzung der Medien sichtbar machen;
- die die Wissenschafts-, Medien- und Theoriegeschichte auf ihre machterzeugenden und ausschließenden Grundmauern befragen;
- die die komplexen Verflechtungen untersuchen, die zwischen Geschlecht und sozialen Kategorien wie Klasse, race, Alter und Behinderung bestehen und fragen, wie diese zum Ausgangspunkt eines medienwissenschaftlichen Denkens werden können.
Texteinreichungen für diese Reihe sind jederzeit auch außerhalb der Schwerpunkte willkommen. Meldet Euch bei uns (montage@snafu.de)! Auf Fragen und Anregungen antworten die Verantwortlichen der Reihe Kristina Köhler (k.koehler@uni-koeln.de) und Laura Mücke (lamuecke@uni-mainz.de).
Heft 26/2/2017
Einleitung zur Artikelreihe «Feministische Perspektiven» von Kristina Köhler
Maggie Hennefeld
Geschrumpfte Frauen, akrobatische Dienstmädchen und zerlegbare Hausangestellte. Komikerinnen des
frühen Trickfilms
Heft 27/2/2018
Linda Waack
Zwei oder drei Dinge, die sie von sich weiß. Paul Verhoevens Elle und die Repräsentation sexualisierter Gewalt
Heft 28/1/2019
Kathleen McHugh
Die Welt und die Suppe. Zur Historisierung von Medienfeminismen in transnationalen Kontexten
Heft 30/1/2021
Cecilia Valenti
Jane Fondas Lektionen
Zum Problem der Misogynie im militanten Kino
Heft 31/2/2022
Elena Meilicke
Mutterschaft und Resilienz
Inszenierungen von Mompreneurship in Mommy Blogs und Doku-Serien
